Kulturlotse

Endstation Frohe Zukunft

15.06.2013 - 07.07.2013, Nur Samstag und Sonntag
Die Ausstellung in der Galerie nachtspeicher23 zeigt Werke von sieben Hamburger und überregionalen Künstlern.

Was mag die Zukunft bringen? Seit jeher ein faszinierendes unlösbares Rätsel? Ein Ort auf den sich Träume und Wünsche richten und der Fantasie entfacht. Möglichkeiten erscheinen am Horizont.
Im Bann der Zeit unterliegt alles permanentem Wandel. Da heißt es unterwegs nicht die Orientierung zu verlieren. Fiktion, Zukunftsvisionen, Utopien und Ideale bilden fern gelegene Fixpunkte, die abstrakt sind wie Mathematik.
Aus zahlreichen beeindruckenden Bewerbungen auf die Ausschreibung zur alljährlichen Gruppen- ausstellung wurden sieben Hamburger und überregionale Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, deren Werke keine „Zukunft“ sind, sondern schon jetzt den Kern der Zeit treffen.
Ein abstrahiertes reduziertes Metallobjekt von Marie Lynn Speckert bildet Zugpfeifen nach. Das Warten auf ein Startsignal lässt Aufbruchsstimmung zu Ernüchterung werden angesichts des kalten rohen Materials. Anstelle eines verheißungsvollen Pfeifens erklingen kratzige, raue, teils sanfte Geräusche. Hat sich die Sorge vor dem Ungewissen angeschlichen?
Die Fotoserie von Nathalie Bertrams lässt einen Zug, die Reisenden und die Landschaft zu einem neuen Ganzen verschmelzen durch die Verbindung von Innen- und Außenansichten. Man kann dem Verlauf der Reise mit Blicken folgen und dabei Stimmungen der Reisegesellschaft einfangen. Der Zug durch eine exotische Welt schmeckt nach Abenteuer als transportiere er auch Hoffnungen und Erwartung.
Eine schwere Reise hatte der Flüchtling bestimmt hinter sich bevor er portraitiert wurde. Das Ölgemälde von Andreana Dobreva entstand während seines Aufenthaltes in einem Flüchtlingswohnheim. Was kann man seinem Blick ablesen. Schaut er ins Leere? Was ist aus seinem Ziel geworden?
Die Fotos von Modellen der Künstlerin Malika Eilers entführen uns in eine fiktive Welt. Die Bühnenräume erzählen konkrete aber dennoch abstrakte Geschichten. Sie lassen Orte entstehen die man mit der Fantasie bereisen kann, da sie wie Kulissen eines Traumes oder Szenen einer entrückten Welt erscheinen.
Die Grafik auf Transparentpapier von Max Weisthoff nimmt uns mit auf eine Forschungsexpedition der Wahrnehmung. Feine Linien bilden ein netzartiges Muster aus wissenschaftlichen chemischen Symbolen. Strukturen, die unserer Umgebung entnommen sind, werden wieder in diese projiziert. Ein übergeordnetes Prinzip wird wieder verstofflicht. Was verbirgt sich hinter der Monotonie von Stoffen und Abläufen? Das schematische Raster wirkt wie eine Matrix vom Hintergrund der Welt, bleibt aber abstrakt und hermetisch.
Figurative Zeichnungen von Sebastian von Papp sind die Verkörperung verschiedener Welten in jeweils einer Gestalt. Collagenartig sind verschiedenen Körperteile und Attribute zu einem neuen phantastischen Wesen zusammengefügt. Als hätten sich unterwegs durch Zeit und Epochen selbst widersprüchliche Aspekte zu neuem Leben verbunden das wie im Zerrspiegel irrwitzig und grotesk erscheint.
Thimo Franke hat ein Buchobjekt auf den Weg geschickt das sich unterwegs noch verwandelt. Es trägt Motive die mit Pigmenten gedruckt wurden, die nicht fixiert sind. Veränderungen, die durch Zerfall entstehen, zeugen von einzigartiger Entwicklung, da jedes Exemplar der Serie je nach Handhabung unterschiedlich abfärbt. Der Ausstellungsbesucher nimmt Teil an einem Prozess und hinterlässt Spuren und kann solchen wiederum nachgehen...
Das Buch durchwandert verschiedene Stadien, dessen jeweiliger Zustand einen einzigartigen Moment markiert.
Die Ausstellung zeigt eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der Thematik, die zwischen Abstraktion und konkreten Motiven schwingt und in Malerei, Fotografie, Objekt, Zeichnung und Buchkunst präsentiert wird.
Teilnehmende KünstlerInnen: Nathalie Bertrams (Johannesburg), Andreana Dobreva (München), Malika Eilers (Berlin), Thimo Franke (Hamburg), Sebastian von Papp (Hamburg), Marie Lynn Speckert (Halle), Max Weisthoff (Kiel)
Kuration der Ausstellung: Kathrin Bick-Müller, Lena Oehmsen, Carolin Rauen, Johannes von Stenglin

Ausstellungsdaten auf einen Blick:
Vernissage: Freitag 14. Juni 2013 ab 19 Uhr
Ausstellungsdauer bis 7. Juli 2013

Öffnungszeiten für diese Ausstellung:
Sa und So 15 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung

Mehr Infos: nachtspeicher23.de
magnussoenning.de

Quelle: Pressemitteilung

nachtspeicher23 e.V.
Lindenstraße 23
20099
Hamburg (Sankt Georg)

250m Böckmannstraße
350m Lohmühlenstraße
400m U S Berliner Tor (Beim Strohhause)
450m Berliner Tor
450m U Lohmühlenstraße
550m U S Berliner Tor
600m Albertstraße

50m Ein Parkplatz bei "Lindenstraße 23"
100m Ein Parkplatz (Mo-Fr 8-22 h) bei "Ferdinand-Beit-Straße / Lindenstraße"
200m Ein Parkplatz (Mo - Fr 8 - 16 h) bei "Böckmannstraße 22"

Kleine Türschwelle, Galerie kann jedoch mit Rollstuhl befahren werden. Leider kein behindertengerechtes WC vorhanden (im Keller, ohne Fahrstuhl).

Hat der Fehlerteufel zugeschlagen? Dann bitte eine kurze Mail an info@kulturlotse.de schicken. Für Fragen zur Veranstaltung wende dich bitte direkt an den Veranstaltungsort.