Rassismus ist kein persönliches, individuelles Fehlverhalten, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis. Durch Reproduktion und Perpetuation von rassistischen Stereotypen wird »rassistisches Wissen« (Prof. Vassilis Tsianos) weiter verbreitet. Die neue Veranstaltungsreihe INSTITUTIONELLER RASSISMUS durchleuchtet unterschiedliche gesellschaftliche Akteure mit Blick auf ihre teilweise unbewusste Reproduktion solcher Mechanismen. Im Jahr 1994 geriet die Hamburger Polizei dank eines handfesten Rassismus-Skandals in den Fokus der UN, die offiziell von Folter sprach. Erst 2009 stellte ein UN-Sonderberichterstatter der BRD ein miserables Zeugnis aus: In Deutschland würde laut seines Gutachtens (Alltags-) Rassismus nicht bekämpft, institutionelle Diskriminierung sei der Normalfall. Seit etwa zwei Jahren ist in Hamburg die Task Force »Drogen« der Hamburger Polizei in verschiedenen Stadtteilen aktiv, ihr Ziel ist die kurzfristige Verdrängung vermeintlicher Drogendealer. Die Bilanz ist mehr als gemischt und selbst innerhalb der Polizei umstritten; durchschlagende Erfolge lassen auf sich warten. Welche rassistischen Muster hinter der konkreten Vertreibung Schwarzer Männer aus dem öffentlichen Raum (konkret: Hansaplatz, Schanzenviertel und St Pauli Süd) stecken, analysiert und erläutert die »AnwohnerInnen Initiative Balduintreppe« in dieser Auftaktveranstaltung. An den folgenden Terminen der Reihe werden auch Schulen, Museen, Theater und Gefängnisse auf institutionellen Rassismus kritisch untersucht.
Beginn der Veranstaltung: 20:00
Quelle:
www.kampnagel.de