Ressentiment
Scham, Demütigung und das Gefühl, abgehängt zu sein, zusammen mit Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit, können zu einem in sich selbst kreisenden Groll führen. Wirklichkeit tritt als Begründung in den Hintergrund und wird ersetzt durch einen verbitterten Blick auf das Andersartige: Migranten, Juden, Geschlechter, Religionen, Ethnien, Queere, Woke, Entscheidungsträger*innen usw., sowie auf die eigene Lebenssituation.
Ressentiment ist eine weit verbreitete (aber weitgehend unbewusste) Haltung und Motivation, eine gewaltige Antriebskraft hinter scheinbar sinnlosem Hass.
Selbstentwertende Phantasien werden auf andere projiziert und dort bekämpft. Einmal im Ressentiment verfangen, ist es schwer, wieder heraus zu finden.
Die Philosophin Prof. Dr. Simone Dietz und der Psychoanalytiker Torsten Maul
führen beim 13. Psychoanalytischen Salon aus der Perspektive ihrer
Fachgebiete in das vielfältige Thema ein und diskutieren mit dem Publikum.
Moderation: Torsten Michels (Psychoanalytiker)
Der Salon, bei dem Psychoanalytiker, geladene Gäste und das Publikum zu aktuellen Themen der Zeit ins Gespräch kommen, findet seit November 2015 in loser Folge statt.
Beginn der Veranstaltung: 20.00 Uhr (Einlass 19.30 Uhr)
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