Vortrag von PD Dr. Helmut Stubbe da Luz, Hamburg
Die Entwicklung der Küsten-„Befeuerung“ ist stets nicht nur – langfristig – dem Stand der Technik, sondern auch – kurzfristig – widerstreitenden handelspolitischen und militärtaktischen Interessenlagen unterschiedlicher Mächte gefolgt: Wer wollte wem das Ankommen erleichtern oder im Gegenteil erschweren? Leuchtfeuer konnten erbaut und unterhalten, aber auch zerstört oder zumindest stillgelegt werden.
In der Endphase des „Zweiten Hundertjährigen Kriegs“ zwischen England und Frankreich (1714–1814) bildete die deutsche Nordseeküste einen Teil des Frontverlaufs. Sie befand sich in französischer Hand, während die Seeherrschaft weiterhin England gehörte. Die Küstenbefeuerung, namentlich auch der Leuchtturm bei Ritzebüttel (Cuxhaven), wurde – vor dem Hintergrund großer französischer Zukunftspläne – einstweilen gestoppt, um die Kontinentalsperre „wasserdicht“ zu machen; britischerseits errichtete Trinity House, die Londoner Leuchtfeuerverwaltung, 1811 einen besonders leistungsfähigen Leuchtturm auf Helgoland: Dorthin wurden Unmengen an Schmuggelware verschifft, die dann auf „Schleichwegen“ das Festland erreichen sollten.
Die Abbildung zeigt den englischen Leuchtturm auf Helgoland hinter der alten Kohlenblüse.
Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung Deutschlands Leuchttürme. Dokumente, Bilder, Texte, die bis 28.02.2017 in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität präsentiert wird. Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei.
Beginn der Veranstaltung: 18 Uhr
Quelle:
www.geschichte.uni-hamburg.de