Filmvorführung mit Regisseurgespräch im Rahmen der Woche des Gedenkens.
Der Dokumentarfilm von Bertram Rotermund und Rudolf Simon beschäftigt sich mit den “Euthanasie”-Verbrechen in der NS-Zeit in den Alsterdorfer Anstalten — mehr als 600 behinderte Bewohner wurden willfährig von den Verantwortlichen in die Tötungsanstalten der Nazis deportiert. Erzählt wird über die Berichte von Zeitzeugen: ehemalige Bewohner und Mitarbeiter. Fotos, Dokumente und historische Filmaufnahmen lassen die Atmosphäre und den Geist der damaligen Zeit im Film wieder sichtbar werden.
Auch nach Kriegsende änderte sich für die Bewohner der Alsterdorfer Anstalten lange Zeit wenig. Zwar mussten die leitenden Personen gehen – zur Rechenschaft gezogen und bestraft wurde keiner von ihnen, aber das gesamte Personal (95% der Mitarbeiter waren ehemalige Parteigenossen, Mitglieder der SA oder anderer Gliederungen der Partei) blieb und mit ihnen die Massenquartiere, kollektive Hygieneverrichtungen, Aufhebung jeglicher Intimsphäre dazu auch Formen direkter Gewalt wie Essenentzug, Schläge, Strafestehen, Strafliegen, Fixierungen, Zwangskleidung und Einsperren.
Erst als Ende der 70iger Jahre jüngere Mitarbeiter und Zivildienstleistende die menschenunwürdigen Zustände anprangerten und damit in die Öffentlichkeit gingen, setzte allmählich ein Paradigmenwechsel ein.
Die Veranstaltung findet auf der Bühne zum Hof statt.
Beginn der Veranstaltung: 19:00 Uhr
Quelle:
Näheres zum Film:
www.goldbekhaus.deDas gesamte Programm:
www.hamburg.deProduktion: Rotermund Filmproduktion zusammen mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Der Film wurde gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Im Anschluss der Filmvorführung wird es die Möglichkeit geben, mit den Filmemachern in die Diskussion zu gehen.