Kulturlotse

Gartenwissen @home - Wie kam die Kartoffel nach Äthiopien

Mittwoch, 13. April 2022
ANMELDUNG ERFORDERLICH!

Die Veranstaltungsserie "Gartenwissen @home" findet online über Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich.
mit Anne Schorling
Ein Blick über den Tellerrand – wie kam die Kartoffel nach Äthiopien
Der Kartoffelanbau hat in Deutschland eine lange Tradition. Dass die „tolle Knolle“ hier heimisch wurde, ist den Spaniern zu verdanken, die sie um 1570 aus Südamerika nach Europa brachten. Wegen ihrer hübschen weißen und zartlila Blüten zierten die Kartoffeln hier zunächst viele Jahre als botanische Schönheiten die Schlossparks und Gärten der Reichen, bevor um das Jahr 1700 der Wert der Kartoffel als Nahrungspflanze in Deutschland erkannt wurde. Allerdings machten die Menschen auch schon damals die Erfahrung und lernten schnell, dass die grün gefärbten Knollen sowie die grünen Triebe der Kartoffeln ungesund und giftig sind und bei reichlichem Verzehr sogar tödlich wirken können.
So kam es, dass nur gut gelagerte und sorgfältig sortierte „tolle Knollen“ gekocht oder auf andere vielfältige Weise lecker zubereitet werden, und weshalb die Kartoffeln hier seither auf keiner Speisekarte fehlen dürfen.
Als der deutsche Botaniker Wilhelm Schimper im Jahr 1837 zu Forschungsarbeiten nach Äthiopien aufbrach, ahnte er nicht, dass es dort keine Kartoffel-Gerichte zu essen gab. Dort gab es zu allen Mahlzeiten das aus Teff-Mehl gebackene Fladenbrot, das „Injera“ genannt wird. Endlich - im Jahr 1858 gelang es Schimper, ein Kartoffelfeld anzulegen und die Bauernfamilien im Norden Äthiopiens vom abwechslungsreichen Genuss der Kartoffel zu überzeugen.
Zugleich wurden die Kartoffeln dort auch als „Hoffnungsträger“ angesehen, denn gerade in Dürrezeiten überlebten viele Menschen Dank der Kartoffel. Die Kartoffelpflanzen wachsen unter schwierigen klimatischen Bedingungen, benötigen wenig Wasser und haben selbst auf nährstoffarmen Böden gute Erträge.
Heute – im Jahr 2022 – wäre der Botaniker Wilhelm Schimper begeistert und hochbefriedigt, wenn er den Siegeszug der Kartoffel im heutigen Äthiopien erleben würde. Dort wird die Kartoffel überall im Land - in allen 80 Sprachen des Landes – „Dinnich“ genannt.
(ausgesprochen: dinnitsch)
Die Kartoffel wurde zur Giftpflanze des Jahres gewählt!

Eintritt frei!
Anmeldung erforderlich! 

Anmeldung via Online-Formular:
www.hamburg.de

Anmeldungen sind bis zum Beginn des Angebots möglich!
Die Veranstaltungsserie "Gartenwissen @home" wird durch die freundliche Unterstützung der Loki Schmidt Stiftung ermöglicht. Vielen Dank hierfür!
 
Zeit: 18:30 - 20:00 Uhr

Online

Die Veranstaltung findet an mehreren Orten statt. Die genauen Adressen stehen entweder in der Beschreibung oder können der dort verlinkten Veranstaltungsseite entnommen werden.

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