Der Nachlass des aus Paris stammenden Malers Jacques Henri Roger (1942-2012) hat in Hamburg bereits einige Beachtung gefunden. Die Galerie Beim Schlump konnte 2018 mit einem bildgewaltigen Überblick viele Besucher für das in der Nachfolge des Surrealismus und der Psychedelic Art entstandene Werk begeistern. Ein Jahr darauf wurde in einer weiteren Ausstellung des zum Teil noch in Paris entstandenen Frühwerks der Fokus auf Rogers Fahrten ins Schattenreich und auf die besonders dunklen Seiten der Phantasie gelegt. Mit großem Erfolg - die Werkschau mit dem Titel Pandämonium war bis vor kurzem die am besten besuchte in der über zwanzigjährigen Geschichte der Galerie. Im Mittelpunkt der neuen Werkpräsentation steht nun das bisher wenig gezeigte graphische Werk des Künstlers. Der Maler, Graphiker und Bildhauer schuf in den vierzig Jahren, die er in Hamburg lebte, auch innerhalb seiner Druckgraphik seine ganz eigenen phantastischen Welten, bevölkerte sie mit sich und ihren Dämonen kämpfenden Figuren. In einer eindrucksvollen Serie ungewöhnlicher Selbstporträts wird offenbar, dass auch der Maler selbst mit sich gekämpft und gerungen hat. Mal gegenständlicher, mal abstrakter - in einem permanenten Umgestaltungsprozess, in sich selbst verschachtelten Strukturen, wohnt man durch Rogers innere Fenster einer sphärischen Mystik bei. Ergänzt wird das graphische Werk durch beeindruckende Tuschzeichnungen und Holzskulpturen. Bis ans Ende der Erinnerung ist die von Liebhabern von Rogers Kunst lang erwartete Ausstellungsfortsetzung eines in Hamburg tätigen, introvertierten Ausnahmekünstlers, der sein opulentes und eindringliches Werk fast schon im Verborgenen geschaffen hat.
Zeit: Mi. - Fr. 11:00 - 18:00 Uhr, Sa. 10:00 - 14:00 Uhr
Quelle:
galeriebeimschlump.dewww.instagram.com