Kulturlotse

Judenhass goes Underground — Ein Podiumsgespräch über Antisemitismus in progressiven Subkulturen

Montag, 3. Juni 2024
Mit: Nicholas Potter (freier Journalist, Amadeu Antonio Stiftung) Maria Kanitz (Antisemitismusforscherin, Institut für Neue Soziale Plastik) Ben Salomo (deutsch-israelischer Rapper, Autor und politischer Bildner) Ronya Othmann (Autorin, Journalistin)

Niemand will Antisemit*in sein. Erst recht nicht in Subkulturen und Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild.

Judenhass goes Underground – ob Rap gegen Rothschild, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerechtigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an den Terror von Hanau. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll. Auch in Hamburg müssen diese Debatten geführt werden: Kampnagel lädt eine Antisemitin als Keynotespeakerin ein, die besten Plätze vor der Bühne von FFF Großdemonstrationen werden von stalinistischen Israelhasser*innen gekapert und an der HfbK durfte Ruangrupa ihr plumpes Weltbild verbreiten und sich weiter weigern, im Judenhass ein Problem zu sehen. Mit der Ausrede, Antisemitismus sei ein rechtes Phänomen, wird oft jegliche Kritik abgeblockt – eine Selbstreflektion findet nicht statt.

Mit unseren Gästen wollen wir ausgehend vom Sammelband „Judenhass Underground“ die blinden Flecken im eigenen Milieu besprechen. Nicholas Potterist ein britischer Journalist und schreibt für Medien wie die taz, Tagesspiegel, Haaretz und die Jüdische Allgemeine. Er ist Mitherausgeber des Buches „Judenhass Underground“ über Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und sozialen Bewegungen. Er arbeitet als Referent für Antisemitismus bei der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin.Maria Kanitzist Antisemitismusforscherin und arbeitet beim Institut für Neue Soziale Plastik, wo sie das Projekt jüdischer kulturklub ostberlin leitet. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf der Auseinandersetzung mit (israelbezogenem) Antisemitismus im Kunst- und Kulturbetrieb. Sie ist Co-Herausgeberin des Sammelbands »Klaviatur des Hasses – Antisemitismus in der Musik«, (Nomos-Verlag, 2022). Ben Salomoist Rapper und Singer-Songwriter. Der in Israel geborene Musiker und Autor war der erste bekennende Jude in der deutschen Rap-Szene und darüber hinaus der Gründer des Erfolgsformats „Rap am Mittwoch“. In seiner Musik verarbeitet Ben Salomo seine jüdische und israelische Identität selbstbewusst in seinen Texten. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde er mehrfach ausgezeichnet. Ronya Othmannist deutsch-kurdische Autorin und Journalistin aus Leipzig. Sie erhielt u.a. den MDR-Literaturpreis und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. 2018 war sie Teil der Jury des Internationalen Filmfestivals in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan, Irak. In der TAZ schrieb sie für die Kolumne OrientExpress, seit 2021 schreibt sie in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne Import Export.

Zeit: 19:00–21:00 Uhr

Uebel & Gefährlich
Feldstraße 66
20359
Hamburg (St. Pauli)

150m Feldstraße (Heiligengeistfeld)
150m U Feldstraße
450m Paulinenstraße
550m Messehallen
550m Neuer Pferdemarkt
550m Sievekingplatz
650m Handwerkskammer

400m Ein Parkplatz bei "Karolinenstraße 1"
450m Ein Parkplatz bei "Karolinenstraße 4"

Uns liegen noch keine Informationen zur Barrierefreiheit des Veranstaltungsortes vor.

Hat der Fehlerteufel zugeschlagen? Dann bitte eine kurze Mail an info@kulturlotse.de schicken. Für Fragen zur Veranstaltung wende dich bitte direkt an den Veranstaltungsort.