Ein audiovisueller Streifzug im Vortrag
Im 18. Jahrhundert und darüber hinaus war ein Schriftsteller der Star der Opernbühne: Pietro Metastasio.
Seine Libretti wurden oft zigfach vertont, und so finden sich zu seinen Worten Werke von Porpora, Vinci, Galuppi, Hasse, Caldara, Gluck, Vivaldi, Cimarosa, Mozart, Paisiello, Paër, Mercadante und Donizetti, um nur einige zu nennen.
Das gefasste Wort bleibt, die Musik ändert sich: Metastasios umfangreiches Werk wurde in etlichen Prachtausgaben publiziert.
Felice Romani – mit 90 Opernbüchern der bedeutendste Librettist der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Textvorlagen für unter anderem Rossini, Meyerbeer, Donizetti, Bellini und Verdi – hat hingegen mehrfach vergeblich versucht, auch nur einen einzigen Verleger für sein Werk zu finden.
Angefangen mit Gluck, Mozart und Goethe setzte sich die Idee durch, dass die Poesie der Musik zu dienen habe. Der italienische Operntext hatte seine Stellung als Literatur verloren, auch wenn er in der Oper selbst stilisiert wurde: Zur Eröffnung der Metropolitan Opera 1883 sang die schwedische Diva Christine Nilsson in der französischen Opernfassung des deutschen »Faust«-Stoffes vor amerikanischem Publikum auf Italienisch.
Welche Funktion hat dann so der Text, das Wort? Und welche Funktion hat dann die Musik? Metastasio meinte ironisch, sein »gesamtes Leben damit zu verschwenden, die Menschheit durch Unterhaltung zu bilden«. Diesem Spagat spürt Dr. Alexander Meier-Dörzenbach in seinem audiovisuell bunten Vortrag nach.
Eintritt frei, Spenden erbeten.
Veranstaltungsort: Lichtwarksaal
Reservierungen unter info@komponistenquartier.de oder Tel. 040 - 636 078 82.
Zeit: 15:00–16:30 Uhr
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