Mitunter muss man sehen, um zu verstehen. Dem voran geht das Aufzeigen. Man könnte sagen, das die Künstler*innen dieser Ausstellung sich als Anwälte des Verstehens handeln. Beide Positionen dieser Ausstellung haben ein klares Thema. Die Methode, wie sie sich ihm nähern, ist ähnlich: Zurücknehmend. Aufzeigend. Kontextualisierend. So wundert es nicht, das die viel photographisch arbeitenden Künstler*innen sich auch stark im installatorischen Raum bewegen.
Mit der ersten Position bleibt die Schau erstmal oben in den Räumen, sinnbildlich für eine Oberfläche, die weder zeigt noch verbirgt, und genau das ist ihr Problem. Es geht um Radioaktivität. Entsprechend geht es tiefer mit dem bildnerischen Forschen, und auch das Publikum steigt die Treppe hinab.
Dort breitet sich dann neben weiteren Arbeiten des Kunstprojektes MADE BY US von SAORI KANEKO und RICHARD WELZ auch flächig die zweite Position aus. Es ist nur schlüssig, denn viele Werte lagern unter der Oberfläche. BEN MAIER untersucht mit der Arbeit FATHER AS SCALE die großflächige Ausbeutung von Naturressourcen im heimischen Baden-Württemberg und transportiert dabei den komplexen Widerhall von Neoliberalismus und Extraktivismus vor die eigene Haustür.
Im Prinzip handelt es sich um zwei Einzelausstellungen, die gleichzeitig weit genug voneinander entfernt sind und soviel gemein haben, das sie sich gegenseitig befördern: im Maß finden von Distanz und Nähe, um besser zu sehen.
Teilnehmende Künstler*innen:
Ben Maier mit der Abschlussarbeit "Father as scale", eine visuelle Recherche über Extraktivismus in der Heimat. Außerdem Saori Kaneko und Richard Welz mit dem Kunstprojekt "Made By Us" zur Sichtbarkeit von Radioaktivität.
Die Ausstellung ist an den angegebenen Tagen jeweils von 18.00 bis 21.00 Uhr geöffnet.
Quelle:
www.xpon-art.de