Ulf Beck & Ben Nurgenç
Biodiversitätsverlust und Klimawandel sind entscheidende Herausforderungen unserer Zeit sowie zukünftiger Generationen. Eng verbunden damit sind Aspekte und Akteur*innen, die jenseits der menschlichen Sphäre liegen: Flora, Fauna, Funga und Mikroorganismen bilden im Zusammenspiel die Grundlage unserer Ökosysteme, finden im Einzelnen jedoch oft wenig Beachtung oder eigene Stimme. Das künstlerische Forschungsprojekt Mycelium Works von Ulf Beck und Ben Nurgenç widmet sich der Auseinandersetzung mit diesen nicht-menschlichen Einflüssen – Pilze stehen dabei im Fokus.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Forschung im Bereich der Pilze stark zugenommen. Denn sie faszinieren nicht nur durch ihre Vielseitigkeit und Geheimnisse, sondern könnten auch eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung zukünftiger Probleme spielen.
Vor diesem Hintergrund folgten die Künstler dem Ruf der Pilze und erforschten ihre Habitate. Der Einfluss von Pilzen auf den Menschen spielt dabei eine wesentliche Rolle: Denn nicht nur wir verändern die Landschaft beim Betreten des Waldes, auch Pilze verändern uns in unserer täglichen Interaktion mit der Umwelt. Der Wald als Entität, als märchenhafter, mysteriöser Ort, ist geprägt von romantisch-düsteren Darstellungen und Geschichten. Abseits davon versuchen die Künstler mit Mycelium Works eine eigene Erzählung zu formulieren: Eine Erzählung, in der Pilze als Protagonisten auftreten und Beziehungen zu ihren pflanzlichen Nachbarn eingehen, aber auch eine von Parasiten, die Bäume befallen. Und eine Erzählung über zwei Menschen, die den Niederschlägen nomadisch folgen, um den Pilzen beim Wachsen zuzusehen.
Bei der Erforschung von Pilzhabitaten wurden unterschiedliche Waldtypen erkundet und künstlerisches Material gesammelt, welches die Grundlage für die Ausstellung bildet. So entstand eine raumgreifende Installation aus Fotografien, archivierten Pilzen, gesammeltem Kartenmaterial und Bewegungsaufzeichnungen.
Mycelium Works erstreckt sich über den Ausstellungsraum hinaus bis in die nahegelegenen Wälder des Niendorfer Geheges: Während der Laufzeit bieten die Künstler performative Exkursionen in Pilzbiotope an. Zudem werden in Zusammenarbeit mit einer Pilzexpertin Einblicke in den Prozess der Mikroskopie gegeben.
Kuration: Inka Lusis / Raum für Kunst & Ökologie
Öffnungszeiten:
Freitag – Sonntag 15 – 18 Uhr
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Programm zur Ausstellung
⚠️AUSGEBUCHT!
Performative Pilzführungen:
22. & 28.09.2024 / 11:00 – 14:00 Uhr
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Mikroskopieren mit Pilzexpertin Dagmar Detloff-Scheff (AG – Myk. Schleswig – Holstein): 28.9.
15:00 Uhr vor Ort
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Finissage: 29.09.2024 / 16 Uhr
Gefördert durch:
Claussen-Simon-Stiftung, Hamburgische Kulturstiftung, Bezirksamt Eimsbüttel
myceliumworks.euwww.rkoe.orgQuelle:
kuenstlerhaus-sootboern.de