Wir laden am Freitag, den 26.April 2024 zu einer gemeinsamen szenischen Lesung ein – wer Lust hat, sucht sich eine Rolle aus, wer nur zuhören will, lauscht einfach. 20.00 Uhr im Kulturverein „alles wird schön“
Im kleinen Land Dunkelstein ist eine neue Regierung gewählt worden. Als Emblem führt sie die Sonnenblume. In einem großen Fest wird der ewige Frieden beschworen; es sollen keine Waffen produziert und schon gar nicht in Kriegsgebiete exportiert werden. Doch dann trifft ein Telegramm ein: Dunkelstein sei der Krieg erklärt worden. Von wem und warum, weiß niemand. Egal. Von jetzt auf gleich wird die „Zeitenwende“ vollzogen; Friedenslieder werden zu Kriegsliedern umgedichtet. Deserteure werden eingesperrt, die eigenen Felder abgebrannt, damit sich Spione und Fahnenflüchtige sich dort nicht mehr verstecken können. Unternehmer und Spekulanten freuen sich.
Das Spektakel auf der Erde geht auf eine verhängnisvolle Wette im Himmel zurück: Der heilige Franziskus wollte seinem Gegenpart Napoleon nicht glauben, dass die Menschheit den ewigen Frieden gar nicht will…
So in etwa ist die Ausgangslage des 1934 geschriebenen kurzen Bühnenwerkes von Ernst Toller. Seine Erfahrungen als Kriegsfreiwilliger 1914–16 wandelten den bürgerlichen jungen Mann zum Anarchisten. Als Beteiligter der Münchener Räterepublik entging er nur knapp dem Todesurteil und verbrachte fünf Jahre in Festungshaft. Anschließend veröffentlichte er als Dichter und Bühnenautor eine Vielzahl von Werken über den Krieg und die Hoffnungen der Revolutionsjahre. 1933 ging er ins Exil, seine Werke wurden von den Nazis verbrannt. 1939 nahm er sich in New York angesichts des nahenden zweiten Weltkrieges das Leben.
Beginn der Veranstaltung: 20:00 Uhr
Quelle:
alles-wird-schoen-e-v.de