Im Sommer 1908 bringt der Bremer Kaufmannssohn Ernst Rowohlt ein Buch heraus: „Lieder der Sommernächte“ von Gustav Edzard, als Privatdruck mit wenigen hundert Exemplaren. Dies gilt als die Geburtsstunde des Rowohlt Verlags. Seither sind mit dem Namen Rowohlt viele wichtige Etappen der deutschen Literaturgeschichte verbunden, über Jahrzehnte hinweg. Bis heute ist Rowohlt einer der populärsten und erfolgreichsten Verlage Deutschlands.
Sein Bucharchiv mit mehr als 25.000 Titeln hat der Verlag nun an die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg übergeben. Vorgestellt wird die Sammlung vom 15. Januar bis zum 2. März 2025 in der Ausstellung „Tausend Augen. Die Geschichte des Rowohlt Verlags“.
Die Ausstellung führt durch wesentliche Stationen der Rowohlt-Geschichte, von frühen Höhepunkten wie dem Buchdebüt Franz Kafkas über Kurt Tucholsky und Hans Fallada bis zu modernen Bestsellerautoren wie Wolfgang Herrndorf, Jonathan Franzen, Jojo Moyes und Daniel Kehlmann. Auch die Öffnung des deutschen Buchmarkts für amerikanische und französische Autoren ist eng mit dem Namen Rowohlt verbunden – von Ernest Hemingway und Paul Auster über Albert Camus und Jean Paul Sartre bis zu Siri Hustvedt und Simone de Beauvoir.
Der Verlagsgründer Ernst Rowohlt liebte alle Arten von Büchern, und er verstand es zeitlebens, kundige Mitarbeiter um sich zu versammeln. Wenn er nach dem Erfolgsrezept seines Handelns gefragt wurde, antwortete er gern: „Mein Verlag hat kein Gesicht, mein Verlag hat tausend Augen“. Entsprechend bunt und vielfältig war stets das Rowohlt-Programm, das die Ausstellung präsentiert.
Kuratoren von „Tausend Augen“ sind Michael Töteberg, Uwe Naumann und Martin Setzke. Für die Gestaltung zeichnet Daniel Sauthoff verantwortlich.
Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungszeit:
Mo.—Fr. 9–24 Uhr
Sa.—So.10–24 Uhr
Quelle:
www.sub.uni-hamburg.de