Kulturlotse

Vernissage. Lenins Tod. Eine Sektion. Psychiatrie, Pathologie und Propaganda

Freitag, 14. Februar 2025
Sonderaustellung — Lenins Tod. Eine Sektion. Psychiatrie, Pathologie und Propaganda

1924 starb Wladimir Iljitsch Lenin, der Gründer der Sowjetunion, in Gorki bei Moskau. Unter den Ärzten, die von der Regierung an sein Krankenbett gerufen worden waren, befand sich auch der Hamburger Neurologe Max Nonne – ausgerechnet.

Noch im November 1918 waren deutsche Revolutionäre auf der Suche nach Max Nonne und seinen Assistenten durch das Eppendorfer Krankenhausgelände gezogen, „um sie zu erschießen“. Denn sie kannten Nonne als Verfechter eines umstrittenen Verfahrens, das die Leistungsfähigkeit psychisch erkrankter Soldaten mit Hilfe schmerzhafter Stromstöße wiederherzustellen versuchte.

Nonnes Aufzeichnungen über seinen Patienten Lenin stehen im Zentrum der Ausstellung. Die Krankenakte ist Ausgangspunkt einer vielschichtigen wissenschafts- und kulturhistorischen Sektion: Wer war Lenins Arzt Max Nonne? Was machte seine Hypnose- und Stromtherapie mit den Traumatisierten des Ersten Weltkriegs, und welche Rolle spielte er bei den Morden an psychisch Kranken und Behinderten in der NS-Zeit?

Auch auf das Nachleben des toten Lenin erstreckt sich die Untersuchung: Welches Menschenbild steckt hinter der Forschung an Lenins Hirn? Wie entstand sein Totenkult? Und warum interessierte sich der Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg so sehr für eine sowjetische Trauerbriefmarke?

Eintritt frei zur Eröffnung

Beginn der Veranstaltung: 18:00 Uhr

Dauer der Ausstellung:
14.02.2025–21.01.2026

Begleitprogramm zur Ausstellung:
jeweils mittwochs, 18 Uhr im Hörsaal des Museums, Eintritt und Museumsbesuch vor dem Vortrag kostenlos.

18.06.2025: Michael Hagner (Zürich): Pyramidenzellen, die die Welt erschüttern. Die Untersuchung von Lenins Gehirn.

15.10.2025: Ewgeniy Kasakow (Bremerhaven): Personenkult, Dämonisierung, Pathologisierung – Lenin in öffentlichen Debatten von Perestrojka bis Putinzeit.

26.11.2025: Heinz-Peter Schmiedebach (Berlin): Psychiatrischer Erziehungsanspruch und militärische Unterordnung – Nonne und die „Kriegsneurosen“ im Ersten Weltkrieg.

21.01.2026: Searching for Lenin's Head. Film und Gespräch mit dem amerikanischen Filmemacher Rick Minnich

Quelle: www.uke.de

Medizinhistorisches Museum Hamburg
Fritz Schumacher-Haus (Haus N30.b) am UKE Eppendorf, Frickestraße/Ecke Schedestraße
20246
Hamburg (Hamburg-Eppendorf)

250m Tarpenbekstraße
300m Julius-Reincke-Stieg
350m Lokstedter Weg
500m Eppendorfer Park (UKE)
500m Frickestraße
600m Bezirksamt Hamburg-Nord
600m Eppendorfer Marktplatz

100m Ein Parkplatz bei ""
300m Ein Parkplatz (mo-fr 7-20 Uhr) bei "Martinistraße 44"
550m Vier Parkplätze (Mo-Fr 8-20 Uhr) bei "Kümmellstraße 5"

Für Rollstuhlfahrer*innen besteht ein barrierefreier Zugang nach tel. Anmeldung 7410-57172 bzw. mit Hilfe der vor Ort anwesenden Mitarbeiter*innen.

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